Mitte Mai steht schon fast traditionell der jährliche Ballaballa-Ausflug nach Bleiburg zum großen Ustascha-Gedenken an. Doch diesmal ist dank Corona auch für Krsto und Danijel alles anders: kein Klassentreffen der Tito-Jugend, keine Konfrontation mit Koks-Nazis, kein Abstecher nach Wien. Doch das ist natürlich kein Grund, nicht über Bleiburg zu reden. Und nicht nur darüber. In dieser Sendung weiten wir den Blick und befassen uns etwas grundsätzlicher mit den Formen des Geschichtsrevisionismus in Kroatien und Serbien.
Warum auch nicht? Schließlich haben sich auch Ustascha und Tschetniks besser verstanden, als man glauben sollte. Und eigentlich darf man den einen Geschichtsrevisionismus nicht beklagen, ohne auch den anderen zu erwähnen, wie unser Studiogast, Politologin Ljiljana Radonić erklärt. Nebenbei erfahrt Ihr, warum jetzt auch in Sarajevo Messen für Ustascha gelesen werden, warum in Kroatien die Parlamentswahlen nun noch früher kommen als erwartet und wie man es anstellt, dass serbische Popen Bodyguard spielen.
Jelena Đureinović: The Politics of Memory of the Second World War in Contemporary Serbia: Collaboration, Resistance and Retribution
Kroatiens Präsident verlässt Staatsakt wegen NS-Symbolik (Stuttgarter Zeitung)
Demonstration in Sarajevo gegen Gedenken an faschistische Ustascha-Bewegung (Handelsblatt)
Serbien, Ungarn und Montenegro keine Demokratien mehr (Balkan Insight)