Die Spomeniks erinnern an den Widerstand der Partisanen und an die Opfer des Faschismus. Sie verkörpern eine modernistische Form der Erinnerungskultur, die sich radikal vom sozialistischen Realismus der Sowjetunion unterschied. Ihre abstrakten Formen sollten Hoffnung, Freiheit und kollektiven Widerstand symbolisieren. Damit waren sie Teil einer staatlich geförderten Ästhetik, die den jugoslawischen Partisanenkampf ins Zentrum rückte und zugleich modernistisch und international anschlussfähig war.
Heute verfallen viele dieser Monumente oder stehen im Schatten neuer nationalistischer Narrative. Doch seit rund einem Jahrzehnt wächst das Interesse – nicht nur in der Region, sondern auch international. Tourist:innen reisen an, weil die Spomeniks extrem „instagrammable“ sind und manche wie Relikte einer anderen Zivilisation wirken, fast so, als wären Außerirdische gelandet. Dabei wird oft vergessen, dass viele Spomeniks zugleich Massengräber sind.
Shownotes zum Hauptteil
- Spomenik Database
- Spomenik Database auf Instagram
- Towards a Concrete Utopia – Ausstellung im MoMA
- Vladimir Kulić: Bogdanović by Bogdanović: Yugoslav Memorials through the Eyes of Their Architect (Vorschau des MoMA)
- Mathias Lichtenwagner: Das vergessene Partisan*innen-Denkmal am Wiener -Zentralfriedhof. In Bruchstücke ( Jahrbuch des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes)
- Heike Karge: Sajmište, Jasenovac, and the Social Frames of Remembering and Forgetting
- The lost Revolution – Women´s antifascist Front between Myth and forgetting
News und Palaver
- Krstos Kommentar zur albanischen KI-Ministerin in der taz
- Ungarn stuft Antifa als Terrororganisation ein (Spiegel)
- Slowenien erklärt Netanjahu zur unerwünschten Person (Spiegel)
- Referendum zu Dodiks Zukunft angesetzt (Zeit)