Kurz bevor das Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag (ICTY) seine Arbeit einstellt, haben der spektakuläre öffentliche Suizid des verurteilten kroatischen Kriegsverbrechers Slobodan Praljak und das Urteil gegen den bosnisch-serbischen General Ratko Mladic, der unter anderem für das Massaker von Srebrenica verantwortlich zeichnet, den Gerichtshof noch einmal in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung gerückt. Krsto und Danijel beschäftigen sich mit der Arbeit des ICTY, der Rezeption seiner Urteile in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und der Frage, was eigentlich alle "Patrioten" auf dem Ballaballa-Balkan dazu bringt, Massenmörder abzufeiern.
Nebenbei feiern die beiden, dass nun auch Montenegro eine eigene Sprache hat, beschäftigen sich - schon wieder - mit katholisch-kroatischen Gemeinden in Deutschland, und haben ein wenig Angst davor, dass FYROM demnächst einfach nur noch "Neues Mazedonien".
Linkliste zur Sendung
Zum Selbstmord von Slobodan Praljak: (Krstos Artikel in die Welt)
Serbische Fußballfans verehren den Völkermörder Mladic auch nach seiner Verurteilung (Krstos Artikel im Neuen Deutschland)
In seiner Heimat gilt der verurteilte Kriegsverbrecher Mladic als Held (Krstos Reportage bei Ostpol) Buchempfehlung: Slavenka Drakulic: - Keiner war dabei - Kriegsverbrecher auf dem Balkan vor Gericht
Kroatische Gemeinde gibt Rechtsextremisten eine Bühne: (Danijels Text in der Frankfurter Rundschau)
BBC-Reporter über Slobodan Praljaks Zeugenaussage in Den Haag
Slowenien: Geheimdienst streikt wegen schlechter Bezahlung (Spiegel)