Bereits Anfang 2019 berichteten wir über die Lage an der bosnisch-kroatischen Grenze, wo tausende Geflüchtete im Kanton Una-Sana gestrandet sind. Während die kroatische Polizei durch illegale Push-Back sicherstellt, dass diese Menschen keinen Asylantrag in der EU stellen können, sind die lokalen bosnischen Behörden mit der Situation heillos überfordert.
Wie überfordert sie wirklich sind, zeigt sich nun seit Mitte Juni in aller Deutlichkeit. Hunderte Menschen wurden auf die ehemalige Mülldeponie Vučjak verfrachtet und quasi sich selbst überlassen. Freiwillige Helfer bemühen sich, zumindest rudimentäre humanitäre Hilfe zu leisten... und müssen dabei oft Menschen versorgen, die von der kroatischen Polizei bei der "robusten" Verteidigung der EU-Außengrenze misshandelt wurden.
Krsto war vor Ort und berichtet, was er dort zu sehen bekam. Außerdem sprachen wir mit Helfern und Aktivistinnen über die Situation in Vučjak.
Nebenbei erfahrt Ihr, warum die kroatische Staatspräsidentin einem rechtsradikalen Hetzblatt ein ausgiebiges Interview gibt, warum der Ministerpräsident des Kosovo (schon wieder) zurückgetreten ist und warum Ursula von der Leyen Hoffnung auf dem Balkan verbreitet. Ja, richtig gelesen. Ursula von der Leyen verbreitet Hoffnung auf dem Balkan... oder so etwas ähnliches.
Menschenrechtsverletzungen an Balkangrenzen: Wo die Würde antastbar ist (ARD Wien)
Die EU lässt Geflüchtete auf einer ehemaligen Mülldeponie dahinvegetieren (Vice)
Kroatische Polizei bei illegaler Abschiebung gefilmt (Schweizer Rundfunk)
Kroatischer Premier Plenkovic zieht die Reißleine und entlässt Minister (Standard)
Guerrilla, Politician, Suspect: The Legal Battles of Kosovo’s Haradinaj (Balkan Insight)